Neues vom Bau
Es hat sich wieder einiges getan auf der Baustelle. Die drei Edelstahlfermenter nehmen allmählich Gestalt an. Der erste Hauptfermenter kann auf Dichtigkeit geprüft werden. Dazu wird er bis oben hin mit Wasser gefüllt und von einem zuständigen Gutachter abgenommen. Sobald der zweite Hauptfermenter fertiggestellt ist, wird das Wasser in diesen umgepumpt.
Nach bestandener Dichtigkeitsprüfung kann in den Gärrestlagern weitergearbeitet werden. Im ersten Behälter wurden bereits die Rührwerke installiert. Es handelt sich hierbei um Tsunami Paddelrührwerke. Durch den enthaltenen Schwimmkörper passt sich das Rührwerk wechselnden Füllständen an, sodass eine effektive Rührleistung bei geringem Strombedarf erreicht werden kann. Das regelmäßige Durchmischen des Gärrestes verhindert die Bildung von Schwimm- und Sinkschichten. Außerdem wird das entstehende Biogas "ausgerührt". Das Gas steigt nach oben und sammelt sich im Gasspeicher.
Auf den ersten beiden Gärrestlagern wurde bereits die Dachunterkonstruktion errichtet. Diese besteht aus einer Mittelstütze aus Edelstahl, Spannbändern und einem darüberliegenden Netz. An den säurebeständigen Bändern findet später die biologische Entschwefelung statt. Schwefelbakterien siedeln sich an und binden einen Teil des Schwefel aus dem Biogas. Das Netz verhindert das Herabsinken der Wetterschutzfolie.
Von den insgesamt sechs Gärrestlagern wurden bereits zwei auf Dichtigkeit geprüft, die anderen befinden sich noch im Bau. Wir benötigen für unsere Anlage eine so große Lagerkapazität, da der Gesetzgeber beim Einsatz von nachwachsenden Rohstoffen (NawaRo) eine durchschnittliche Verweildauer von mindestens 150 Tagen in gasdichten Behältern vorschreibt. Außerdem müssen wir aufgrund der Betriebsgröße über eine Lagerkapazität von neun Monaten für flüssige Wirtschaftsdünger, wie Gärrest verfügen.
Für die Annahmehalle wurde bereits das Fundament geschüttet sowie Frischwasser- und Entwässerungsleitungen verlegt. In dieser Halle werden zukünftig LKWs Biomasse, wie z.B. Pferdemist, Rindermist und weitere „klimafreundliche“ Substrate abladen.
Außerdem wurde der Bioscrubber geliefert, welcher noch aufgestellt und befüllt werden muss. Zusätzlich zu der biologischen Entschwefelung in den Gärrestlagern muss das Biogas durch weitere chemische Prozesse entschwefelt werden. Dies geschieht hier, aber dazu demnächst mehr.
Die Biogaseinspeiseanlage der SH Netz AG nimmt auch langsam Form an. Hier wird das Biogas ins öffentliche Netz eingespeist.