Status quo

Die Biogasanlagen, welche in den Jahren 2004 und 2006 in Betrieb genommen wurden, nutzen vorrangig Mais, zusätzlich werden auch Getreide, Grassilage, Zuckerrüben, Festmist und Gülle eingesetzt. Die Anlage erzeugt Strom durch vier Blockheizkraftwerke (BHKW) mit einer Gesamtleistung von 536 kW, 110 kW, sowie zwei BHKW mit einer Leistung von je 320 kW. Insgesamt wird so etwa 4 Millionen kWh Strom pro Jahr produziert. Zusätzlich wird Biomethan in einer Menge von etwa 60 GWh pro Jahr eingespeist.

Um das Biomethan in eine für die Einspeisung ins Erdgasnetz geeignete Qualität zu bringen, wurde im Jahr 2011 eine Aufbereitungsanlage in Betrieb genommen. In dieser wird das entstandene Biogas von Kohlenstoffdioxid befreit.

Insgesamt stellt die Biomethan-Anlage eine wichtige Möglichkeit zur nachhaltigen Energieerzeugung dar.

Biomethan als Kraftstoff

Biomethan aufbereitet zu CNG und LNG, ist ein erneuerbarer Kraftstoff, der aus Biogas gewonnen wird. Biogas wird durch die Vergärung von organischen Abfällen und Biomasse wie Tiermist, Gülle, Reststoffen aus der Landwirtschaft und der Lebensmittelproduktion erzeugt. Biogas besteht hauptsächlich aus Methan, Kohlendioxid und anderen Spurengasen.

Biomethan ist ein äußerst vielseitiger Brennstoff, der als Ersatz für fossile Brennstoffe wie Benzin, Diesel und Erdgas genutzt werden kann. In der Tat ist Biomethan im Grunde genommen Erdgas, das aus Biomasse anstelle von fossilen Brennstoffen produziert wird. Die Umstellung auf Biomethan als Kraftstoff ist daher ein wichtiger Schritt zur Verringerung der Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen.

Damit Biogas als Kraftstoff genutzt werden kann, muss es zu Biomethan aufbereitet werden. Das bedeutet, dass Verunreinigungen aus dem Biogas entfernt werden, um reines Biomethan zu erzeugen. Das Biomethan kann dann direkt in Erdgasfahrzeugen genutzt werden, die inzwischen von vielen Herstellern angeboten werden.

Obwohl Biogas eine vielversprechende Quelle erneuerbarer Energie darstellt, gibt es noch immer Einschränkungen bei der Nutzung von Biogas als Kraftstoff. Nur etwa 5 Prozent der Biogasanlagen können das produzierte Gas ins Gasnetz einspeisen. In Dänemark ist dies jedoch anders. Dort sind zeitweise mehr als 85 Prozent des Gasnetzes mit Biomethan gefüllt. Auch in Schweden und der Schweiz wird Biomethan schon seit Jahren als Kraftstoff in PKW, Bussen, LKW und Schienenfahrzeugen eingesetzt.

Biokraftstoffe sind derzeit die einzige wirkungsvolle Option zur Minderung von Treibhausgasemissionen im Verkehrssektor. Biomethan erreicht hierbei die mit Abstand höchsten CO2-Einsparungen aller Biokraftstoffe. Im Vergleich zu Benzin und Diesel können Erdgas- / Biomethanfahrzeuge auch geringere Emissionen von Stickoxiden und Feinstaub aufweisen.

Die Nutzung von Biomethan als Kraftstoff ist eine vielversprechende Option für die Zukunft. Durch die Umstellung auf erneuerbare Energien und die Reduzierung des CO2-Ausstoßes können wir dazu beitragen, den Klimawandel zu bekämpfen und die Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen zu verringern.

Was wollen wir?

Das Bauvorhaben einer Biogasanlage hat das Ziel, erneuerbare Energien aus organischen Material zu gewinnen. Dabei sollen vorrangig Gülle und Mist verschiedener Herkünfte energetisch genutzt werden. Zusätzlich soll auch ein Anteil von nachwachsenden Rohstoffen, der jedoch weniger als 30% ausmacht, verarbeitet werden. Der Einsatz von nachwachsenden Rohstoffen ist für einen stabilen Betrieb von Vorteil, da diese eine höhere Gasausbeute aufweisen und somit die Energieausbeute erhöhen.

Die technischen Besonderheiten der Biogasanlage sind die Hochbehälter, ein Logistikzentrum und eine Amin-Aufbereitungsanlage. Der Fermenter dient als zentrales Element zur Gärung des organischen Materials und zur Erzeugung von Biogas. Das Logistikzentrum ist für die Anlieferung der verschiedenen Substrate zuständig und sorgt dafür, dass die Inputstoffe in geeigneter Weise aufbereitet werden. Die Aufbereitungsanlage wiederum reinigt das Biogas und bereitet es zu Biomethan auf, welches physisch Erdgas gleicht. Anschließend wird das Biomethan ins Erdgasnetz eingeschleust.

Vorhabenbeschreibung

Die Biomethananlage setzt Biomasse in Form von nachwachsender Rohstoffe, Gülle, Silagen oder Wirtschaftsdüngern ein und führt diese in den Fermentationsprozess ein. Dabei werden Pumpvorgänge zwischen den Einbringsystemen, Fermentern, Nachgär- und Lagerbehältern durchgeführt. Die vergorenen Gärreste werden zwischengelagert und zur bedarfsgerechten Ausbringung als Wirtschaftsdünger auf landwirtschaftliche Flächen entnommen. Durch das gasdichte Fermentationssystem wird Biogas erzeugt und im Gasspeichersystem zwischengespeichert, um es dann ins Erdgasnetz einzuspeisen.

Transport- und Lagerkonzept

Die neue Biomethananlage plant, dass die Anlieferung von Biomasse nur tagsüber und an Werktagen stattfindet. Täglich werden 6-8 LKWs erwartet, während der Abtransport von Gärresten auf 5 LKWs pro Tag begrenzt wird. Die Verweilzeit im Gasdichtungssystem wird mindestens 150 Tage betragen, um eine maximale Ausgasung zu gewährleisten. Die Lagerungskapazitäten sind für 9 Monate gegeben, um den landwirtschaftlichen Anforderungen nachzukommen, diese sieht eine Nährstoffausbringung im Frühjahr vor. Alle geruchintensiven Stoffe werden in einer geschlossenen Halle gelagert, die mit einer Absaug- und Reinigungsanlage ausgestattet ist, um Geruchsemissionen zu minimieren. Die Hallentore werden nur für die notwendigen Ein- und Ausfahrten geöffnet. Die Abluft aus der Annahme wird einem sauren Wäscher zugeführt, um Gerüche zu reduzieren. Die offene Lagerung in einem Erdbecken wird durch einen gasdichten Lagerbehälter ersetzt, um die Geruchsemissionen zu verringern.

Anlagensicherheit

Die Sicherheit einer neuen Biomethananlage wird durch ein umfangreiches Störfallkonzept gewährleistet. Dieses Konzept umfasst die Formulierung von Maßnahmen zur Verminderung von Störfällen sowie die Ermittlung von Gefahren und erforderlichen Maßnahmen zur Verhinderung von Störfällen. Zudem werden Aufgaben und Verantwortlichkeiten festgelegt, ein Überwachungskonzept zur Eigenüberwachung sowie interne Alarm- und Gefahrenabwehrpläne erstellt. Auch ein externer Notfallplan, Wartungs- und Prüfpläne sowie Brandschutz- und Explosionsschutzkonzepte sind Teil des Störfallkonzepts.

Der Bericht zur Sicherheit der Biomethananlage liegt im Entwurf  bereits der Genehmigungsbehörde vor. Um sicherzustellen, dass das Störfallkonzept stets auf dem neusten Stand ist, werden alle Konzepte und Pläne mindestens alle drei Jahre überprüft und bei Bedarf fortgeschrieben. Mit diesen umfangreichen Maßnahmen wird die Sicherheit der Biomethananlage gewährleistet und ein reibungsloser Betrieb sichergestellt.

Wie geht es weiter?

Der Baufortschritt der Biomethananlage sieht folgendermaßen aus: Die Tiefbauarbeiten werden aktuell umgesetzt, weshalb es noch einige Zeit dauern wird, bis die Anlage betriebsbereit ist. Der Hochbehälter soll im Juni fertiggestellt werden, während die Halle voraussichtlich spätestens im Juli fertiggestellt wird. Der Innenausbau läuft parallel und soll bis September abgeschlossen sein.

Das Gärrestlager wird im März gestartet und bis November fertiggestellt sein. Im September beginnt die Testfahrt der Anlage, um ihre Funktionsfähigkeit zu überprüfen. Im Herbst soll die Anlage befüllt werden und anschließend die volle Leistung abrufbar sein.

Obwohl der Baufortschritt noch einige Zeit in Anspruch nimmt, ist man zuversichtlich, dass die Biomethananlage wie geplant betriebsbereit sein wird und einen wichtigen Beitrag zur nachhaltigen Energiegewinnung leisten wird.